2001-08-15 19:29:27 +01:00
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<title>Der Schlaz - Herbst 1983</title>
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<LINK rel="alternate" lang="en" href="../en/841642.htm"
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title="Exploration on the Schwarzmooskogel, autumn 1983">
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2004-04-21 10:35:34 +01:00
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<link rel="stylesheet" type="text/css" href="../../../css/main2.css" />
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<center><font size=-1>CTS 84.1642: <b>Der Schlaz</b> Heft 42, Februar 1984,
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pp 36-45<br>"Schwarzmooskogelforschungen Herbst 1983"</font>
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<h2>Schwarzmooskogelforschungen Herbst 1983</h2>
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<b>Franz Lindenmayr</b></center>
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<p>Ausgelöst von der Entdeckung der riesigen Schneevulkenhalle im
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Schwarzmooskogel/Totes Gebirge durch einige Nürnberger
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Höhlenforscher und mich setzen im Herbst intensive Weiterforschungen in
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diesem Gebiet ein. Die Ergebnisse sind so bedeutend, daß noch mit
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großen Überraschungen in den nächsten Jahren gerechnet
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werden muß.
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<p>Mitte September 1983 unternahm Wilfried Lorenz zusammen mit drei anderen
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Höhlenforschern aus Nürnberg eine Wochendtour, um zu
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photographieren und nach neuen Fortsetzung Ausschau zu halten. Auf Anhieb
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hatten sie Erfolg. Am tiefsten Punkt der Schneevulkanhalle, der nur
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über einen weiteren 30-m-Schrägabstieg über zum Teil sehr
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steiles Eis zugänglich ist, stellten sie fest, daß hier nicht
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Schluß war, sondern daß durch einen schmalen offenen Spalt
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zwischen Decke und Boden der kalte Wind strich. Mit allem Möglichen
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wurde der lockere Lehmboden weggekratzt, um einen Durchschlupf zu schaffen.
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Zum Glück war die verschlämmte Strecke nur ca. 2 m lang. Dahinter
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öffnet sich sofort eine kleine Halle mit ebenem Lehmboden. Die
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Fortsetzung führt nun in einer Röhre im weißen Kalk nach
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oben. Unberührte Tropfsteine säumen den Weg. Kleine
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Schachträume zwingen zu Klettereien hinauf und hinunter. Je weiter man
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hinauf kommt, desto mehr nehmen die Dimensionen ab. Dann wechselt der
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Charakter wieder. Ein Abstieg in einen Canyon führt in einen
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brunnenartigen Topf, der auf der anderen Seite wieder erstiegen werden
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muß. Hier setzt ein horizontaler Gang an, der in größere
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Kammern und Hallen führte. Hier drehten die Nürnberger um.
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<p>Am 23-25 September fand das nächste Unternehmen statt. Wilfried
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hatte mir am Telefon von dem Erfolg der letzten Tour erzählt und mich
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damit ganz heiß gemacht. Schließlich waren wir im August mit dem
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Bewußtsein weggegangen, daß es eigentlich nirgends aus der Halle
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weiterging. Als Treffpunkt wurde die Loserhütte vereinbart.
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<p>Aus München kamen Oliver Pirner, Reinhard Wagner und ich, aus
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Nürnberg, Wilfried Lorenz, Monika und Gerhard Lorenz, Reinhard Lemmer,
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Heinz Stenzel, Bernhard Nerreter, Christine Wieloch und zwei weitere
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Nürnberger (?). Wir Münchner waren längst zu Bett gegangen,
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als kurz vor Mitternacht unsere Nürnberger Freunde dir Tür zu der
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so weit von unserer Alltagswelt gelegenen Loserhütte öffneten.
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<p>Am nächsten Morgen war es noch dunkel, als wir aufstanden, das
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vorbereitete Frühstück wurde bereits in der Dämmerung
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eingenommen und als wir am Loserparkplatz die Rucksäcke zum Abmarsch
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bereitmachten, kam die Sonne über der Trisselwand empor. Über dem
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Tal hing noch eine weiße Nebelschicht, auf der sich das
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Dachsteinmassiv wie ein Bergdenkmal darüber abhob. Unsere Karawane
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löste sich, je weiter wir uns vom einsamen Parkplatz entfornten, immer
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mehr in kleine Einzelgruppen auf. Besonders drei von uns, Wilfried, Reinhard
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und eine junge Höhlenforscherin aus dem Frankfurter Raum, hatten schwer
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zu tragen. Sie wollten nämlich die folgende Woche auch noch bei der
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Höhle bleiben und weiterforschen. Oliver und ich machten bei der
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Abzweigung vom Stögerweg noch einen kurzen Abstecher. Ich wollte die
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Eingänge zum Stellerweg-/Schnellzughöhlensystem, das ja derzeit
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mit seinen 4 km Länge und knapp 900 m Tiefe noch die größte
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Höhle am Schwarzmooskogel darstellt, besichtigen. Da ich nur sehr vage
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Vorstellungen von der exacten Lage hatte, verließen wir prompt an der
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falschen Stelle den Weg. Unterhalb hatten wir, hinter Latschen versteckt,
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einen Schacht ausgemacht, der in eine tiefe, mit Schnee gefüllte Halle
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geführt hätte. Ohne Seil war da allerdings nichts zu machen. Ich
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hatte noch in Erinnerung, daß er Eingang in die Schnellzughöhle
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mit ihrem eisenbahntunnelähnlichen Eingangsteil ca. 100 m unterhalb des
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Stögerwegs liegen sollte. Deshalb stiegen wir über mehrere
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Steilstufen den mit Gras und Lärchen bewachsenen Hang hinunter. Links
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von uns schien ein Felskessel zu sein. Ich querte über ein steiles
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Grasband hinein und stand, wo wohl?, vor einem dreieckigen
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Höhleneingang. Kalter Wind strich heraus, die großen
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Gewächse im Eingang wurden von ihm bewegt. Der anschließende Gang
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hatte typischen Schwarzmooskogelcharakter. Die Deckenpartie bildet ein
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umgekehrtes U, das dann in zwei Dreiecksschenkel von je ca. 2 m Länge
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ausläuft. Am boden lag Feinschutt, der keinerlei Spur von einer
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eventuellen früheren Befahrung aufwies. Sollte es sich hier schon
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wieder um ein neues Objekt handeln? Auf dem Stögerweg stießen wir
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noch auf zwei stark bewetterte Höhlen, wovon eines das altbekannte
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Windloch war. Von der Stellerweghöhle selbst haben wir noch keine Spur
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gefunden.
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<p>Unsere Kameraden waren längst schon in der Latschenwildnis des
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Schwarzmooskogels verschwunden, als wir zwei bei den zurückgelassenen
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Rucksäcken wieder ankamen. Bei der "Weißen Warze"
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hatten wir eine halbe Stunde später die anderen wieder eingeholt. Ein
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Teil davon hatte sich beim langen Grasband verlaufen und den falschen Weg
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gewählt. Dabei sind sie bei der dritten großen Höhlen dieses
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eigentlich nur recht kleinen Gebietes durch Zufall vorbeigekommen, der
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Schwabenhöhle. Am Eingang fanden sie noch die üppigen Abfallspuren
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vergangener großer Forschungstage. Sie soll ca. 350 m tief sein.
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<p>Am Haupteingang in die Schwarzmooskogelhöhle wurde erst einmal
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Brotzeit gemacht, bevor es hinunter zu "unserer Neuentdeckung"
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ging. Eisschrauben kamen zur Befestigung des Abstiegsseils in die
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Schneevulkanhalle zum erstenmal zum Einsatz. Alles verlief reibungslos. Ich
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steuerte sofort mit Reinhard und Oliver auf den neuendeckten Gang zu. Erst
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mußte ein zweites Seil um eine Eisfigur geschlungen werden, dann war
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der Weg über die fast senkrechte Eiswand zu Beginn frei. An der Sohle
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hörte das Eis auf. Wir konnten die Steigeisen ausziehen. Ein winziges
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Oval an der hintersten Hallenseite, aus dem kalte Luft strich, schien die
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Fortsetzung zu sein. Bevor es da durchging, mußte jedoch noch harte
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Grabarbeit mit Händen und Füßen geleistet werden. Jenseits
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des Schlufes kam die kleine Halle mit ihrem unberührten Lehmboden, dann
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der schöne weiße Gang, dann der brunnenartige Schachtraum. Ich
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folgte Reinhard, der die jenseitige Wand schon wieder bezwungen hatte. Die
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Kletterei nach unten war leichter, als es anfangs ausgesehen hatte. Ich
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stand auf Schotterboden und wollte gerade wieder nach oben klettern, als von
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unten das seltsame Geräusch eines hinabgefallenen Steines drang. War
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vielleicht unter dem Boden, auf dem ich gerade stand, vielleicht noch ein
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Hohlraum? Vorsichtshalber trat ich schnell beiseite und hob einige Steine
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von Schuttboden auf. Tatsächlich, ein schwarzes Nichts gähnte da
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unten. Bevor ich weiter grub, band ich mich erst einmal an das
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Sicherungsseil, das Reinhard von oben herunter geschickt hatte. Eine viertel
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Stunde Arbeit war notwendig, um den einstmals "sicheren"
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Schachtboden in die Tiefe zu werfen und den Weg nach unten zu öffnen.
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Wohin, das weiß im Augenblick noch niemand. Da wir kein Schachtzeug
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dabei hatten, blieb die Fortsetzung ununtersucht. Dafür ging es auf der
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Normalroute großräumig weiter. Eine geräumige Halle mit viel
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Versturz folgte, dann ein Canyongang mit schneeweißen Wänden und
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gelbbraunen Verfärbungen, am Ende, allmählich kleiner werden, ein
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Gang, mit viel Versturz endend. Vermutlich sind wir hier gar nicht mehr weit
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von der Oberflache weggewesen, weil wir eine lebende Schnecke dort auf einem
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Stein gefunden haben.
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<p>Etwas enttäuscht kehrten Reinhard und ich um. Unterwegs wollten wir
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noch alle kleinen Seitengänge untersuchen. um sicher zu sein, daß
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wir nicht wiederkommen mußten. Ein prachtvoller Schluf zweigte
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rechtwinklig zum Hauptgangverlauf ab. Mühsam holten wir alle Steine
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heraus, kämpften uns so vorwärts, aber am Ende stocherte ich doch
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nur noch mit den Beinen in einem winzig kleinen Löchlein herum. Nur
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noch eine kleine Möglichkeit gab es. Bei den Röhren zweigte nach
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rechts ebenfalls noch ein niedriger Schluf ab. Ich kroch hinein und schon
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nach 5 m konnte ich aufrecht in der Parallelkluft stehen. Steil ging es in
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dem stetig größer werdenden Spalt mit reichem Sinter nach unten.
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Schließlich fehlte der Boden, weil er in einen kleinen Raum
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ausmündete. Reinhard kletterte nun voraus, brachte eine Reepschnur in
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zwei Sanduhren an und stieg hinunter. Ich folgte ihm. Dem folgenden, weiter
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steil nach unten ziehenden Gang konnten wir nur noch wenige Meter folgen,
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weil er zusehends senkrechter wurde und wir kein weiteres Material dabei
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hatten. Nur noch ein verlockender Blick in einem horizontalen Gang unten war
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möglich. Wir drehten um.
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<p>Zurück in der Schneevulkanhalle, hörten wir von den
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Unternehmungen unserer Kameraden. Sie waren in den Seitenspalt gleich neben
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unserem gestiegen und in einem 20 m hohen Canyon herauskommen, der schwierig
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zubefahren war. Die Photogruppe begann nun mit PF100, den
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glühbirnengroßen Blitzlampen, die Riesenhalle auszuleuchten.
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Währenddessen stiegen Bernhard und noch ein Nürnberger in den
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zweiten Seitenspalt im Eis ab, den wir nie richtig beachtet hatten. Das
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Ergebnis, das sie zurücksbrachten, war umwälzend. Ein
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10-m-Eisabstieg führte zum Boden der Halle. Entlang einer 50 m langen
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Eiswand kamen sie in einen großen eisfreien Gang mit mehreren
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Abzweigungen. Und in diesem Gang fanden sie die Inschrift "Hütter
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1938". Also waren hier schon einmal Menschen gewesen, und wir hatten
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letztlich nur die Fortsetzung der Schwarzmooskogeleishöhle gefunden.
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Besonders aufregend war ihr Bericht über eine stark bewetterten
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Seitengang, in den sie wegen Materialmangels nicht mehr absteigen konnten.
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<p>Die Nacht wollten wir in zwei Gruppen verbringen - Der Biwakgruppe am
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Höhleneingang und der Frischluftgruppe, die etwas oberhalb des Portals
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zwischen den Latschen schlafen wollte. In der Nacht verschlechterte sich das
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Wetter zusehends, gegen zwei Uhr brach ein starkes Gewitter herein. Blitze
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erhellten die schwarze Nacht, der kurz darauffolgende Donner weckte auch den
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tiefsten Schläfer auf. Es begann zu duschen. Innerhalb kürzester
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Zeit war unsere Frischluftgruppe unter dem Höhlendach versammelt. Mit
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etwas Zusammenrücken kamen alle 12 unter, Nummer 12 allerdings
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geisterte weiterhin umher. Das Regenwasser brauchte 3 Stunde bis es durch
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das ca. 5 m dicke Gesteinspaket über uns gesickert war. Dann begann es
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entlang einer Linie erst zu tröpfeln, später zu rinnen. Weitere
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Tropfstellen wurden aktiv. Langsam hatte keiner mehr eine trockene
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Liegestelle. Wir mußten gezwungenermaßen aufstehen. Reinhard
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drängte nach Hause, die anderen schlossen sich an, 9 Personen
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stolperten im strömenden Regen über glitschige Karren der
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Zivilisation wieder zu. 3 blieben zurück, sie errichteten eine
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Zeltplane, die ihnen für den Rest der Woche Schutz bieten sollte. Kaum
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war die Hauptgruppe zurück auf dem Parkplatz, verschwanden die Wolken,
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riß der Himmel auf, schien die Sonne und es begann eine
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einwöchige Schönwetterperiode.
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<p>Die Gruppe um Wilfried vermaß in der darauffolgenden Zeit den Gang
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in die Schwarzmooskogelhöhle, verlängerte die
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Außenvermessung zu den uns bekannten Extrempunkten des Systems, befuhr
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die im August gefundene Lamperlhöhle (die nur ein längst bekannter
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Eingang in die Schwarzmooskogelhöhle ist, wie sich später
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herausgestellt hat), den "Schacht unter der Lärche", der noch
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zu großen Hoffnungen Anlaß gibt, versuchte den oberen Eingang
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des Schneekegels der Schneevulkanhalle zu finden und entdeckte dabei die
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"Kuppelhöhle" und beendete diese Woche mit einer Besteigung
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des Dachsteins.
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<p>Allmählich sickerte die Nachricht von der Entdeckung der Riesenhalle
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im Schwarzmooskogel immer weiter durch. Es war, als hätte man einem
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Stein in einen unbewegten See geworfen, der nun immer größere
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Kreise hervorrief. Ursprünglich wollte auch Wilfried wieder mitfahren,
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aber es wurde bei ihm nichts daraus. Willi Hermann und Herbert Wimmer
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wollten diesmal mitkommen, außerdem noch Oliver Pirner und Mario
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Taucher, ein in München lebender Höhlenforscher aus dem Ausseer
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Land. Diesmal war vom 21 bis zum 23 Oktober 1983.
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<p>Am abend auf der Hütte waren wir anfangs die einzigen Gäste und
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durften in der wohligen Küche sitzen. Später kamen noch zwei
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trunkene Ausseer herauf. Zuletzt besuchte uns noch Karl Gaisberger. Er ist
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ja unser wichtigster Kontaktmann dort und ihm erzählte ich
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ausführlich vom neuesten Stand der Forschungen. Bis um halb drei Uhr
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früh hielten wir es aus.
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<p>Es wurde nur eine kurze Nacht, denn um 6 Uhr standen sie ersten bereits
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wieder auf. Ein furchtbares Schädelbrummen une eine eklige
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Übelkeit im Magen vom Zirbengeist und dem üppig genossenen Bier
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behinderten nicht nur bei mir den Tatendrang. Das wunderbare Herbstwetter
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wurde von einigen von uns nur durch einen inneren Nebel wahrgenommen. Zwei
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Ausseer Höhlenforscherkameraden kamen in der Frühe herauf, Hans
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Segl und Egon Pfusterer. Sie begleiteten uns in die
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Schwarzmooskogelhöhle, um die neuen Teile kennenzulernen. Gegen zehn
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Uhr standen wir vor dem Biwakplatz im Eingang der
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Schwarzmooskogelhöhle, machten erst noch einmal kräftig Brotzeit,
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um wieder zu Kräften zu kommen, und marschierten dann weiter hinunter
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zu Eingang "d". Inzwischen hatten wir herausgefunden, daß
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das notorische Wasserproblem durch die Nutzung der Schneevorkommen im Portal
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2 (Spitzname Elefantena....loch) gut zu lösen war. Mittags stellten wir
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alle Töpfe, gefüllt mit Schnee, in die Sonne und abends hatten wir
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brauchbares Wasser.
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<p>Beim Riesenschneekegel in der Höhle fiel Mario auf, daß von
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oben Tageslicht hereinfiel. Er kletterte durch ein Loch nach oben und kam
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einige Zeit später erst wieder zurück. Es war ihm gelungen, bis zu
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einem Tagsschacht mit lotrecht dem Himmel entgegenziehenden Wänden
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vorzudringen. Ein Ausstieg war allerdings nicht möglich. Von der
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Schneevulkanhalle waren alle, die sie zum ersten Male sahen, sehr
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beeindruckt. Mich zog es jedoch gleich weiter. Schließlich war unser
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Ziel diesmal der ins Unbekannte führende Schacht in den Gängen,
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die wir das letztemal angefahren hatten. 3 Seile waren insgesamt nötig,
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um bis zum Ansatzpunkt für das Neuland zu kommen. Oliver klopfte erst
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einmal einen Spit platt, ehe Mario mit kurzen, schnellen Schlägen den
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endgültigen Befestigungspunkt setzte. Ich hatte die Ehre,
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vorauszugehen. Ein winziges Karbidflämmchen, das ich nicht einmal
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wieder anzünden hätte können, weil ich kein Feuerzeug dabei
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hatte, und eine fast ausgebrannte Taschenlampe waren meine einzigen
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Lichtquellen. 8 m ging es senkrecht hinunter in einen horizontalen Gang mit
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Schotterboden. Geradeaus schien der Gang nach 10 m durch große
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Versturzblöcke verlegt zu sein. Hinter mir war ein niedriger Schlufgang
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mit Lehmboden zu sehen. Spannend war der Trichter unmittelbar vor mir. Ich
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rutschte hinunter und löste dabei einige Kieselsteine los. Sie
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polterten durch ein kleines Loch im Bodem und waren erst nach einigen
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Sekunden wieder zu hören, als sie viel weiter unten aufschlugen. Erst
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nach einigem Graben war ein Blick hinunter möglich. Ein gut 8 m
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Durchmesser aufweisender großer Schacht führt senkrecht in der
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Tiefe. Man steht auf eingekeilten Versturzblöcken und verbackendem
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Konglomerat, das in der Decke dieses Abgrundes festgehalten wird. Je weiter
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ich das schmale Loch öffnete, desto unwohlerfühlte ich mich. Am
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liebsten hätte ich mich mit dem Yümar in das von oben kommende
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Seil eingehängt, um ein bißchen gesichert zu sein. Es wäre
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denkbar, daß alles plötzlich zusammenkracht und man 50 m tiefer
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erst wieder zum Halten kommt. Wegen dieser Probleme ließ ich auch bald
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die Finger von dieser Stelle und drehte lieber wieder um. Beim Rückweg
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sah ich auch zum ersten Male in den Röhrengängen die vielen vielen
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toten Spinnen, weshalb jetzt diese Zone Spinnenfriedhof heißt.
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<p>Herbert und ich machten zum Schluß, als alle anderen längst
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schon wieder die Höhle verlassen hatten, noch einige Aufnahmen von dem
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nun schon beinah vollkommen abgebauten, nur noch stumpf wirkenden
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Höhleneis und verließen erst als es draußen schon tiefe
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Nacht war das Loch. Trotzdem war es nicht dunkel. Der vollmond leuchtete so
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hell, daß ein Rückweg ohne leuchtende Karbidlampe möglich
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war.
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<p>Beim Biwak merkten wir, daß Willi Hermann fehlte. Er war noch in
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den engen Eingangsschluf von Eingang "D" hinein, aber als er schon
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ganz durch war und nur noch eine Stufe von 1,50 m hinabgemüßt
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hätte, entdeckte er offenbar erst, daß er eine gebrochene Rippe
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von früher her er sich verlaufen? In der Nacht in diesem Gelände
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jemanden zu suchen, kann man bleiben lassen. Er gibt einfach viel zu viele
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Löcher in denen man verschwinden kann, ohne daß einen für
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lange Zeit jemand finden wird. Herbert fiel schließlich auf, daß
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Willis Rucksack nicht mehr da war. Offenbar war auch er, ähnlich wie
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unsere drei Ausseer Kameraden, auf dem Rückweg. Später fand ich
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dann noch zwei kleine Zettel mit einer Nachricht von ihm, so daß wir
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uns keine Sorgen mehr zu machen brauchten.
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<p>Am nächsten Morgen machten wir zurückgebliebenen Drei, Oliver,
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Herbert und ich noch eine weitere Tour in die Schneevulkanhalle. Ich wollte
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diesmal über die prachtvolle Eiswand am Hallenrand hinunter in die
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altbekannten Teile der Schwarzmooskogelhöhle. Mit zwei Eisschrauben,
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die ins dicke Eis gedreht werden, ist die Befestigung des kurzen Seils kein
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Problem. Der Abstieg mit den Steigeisen war mehr Genuß als Gefahr.
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Unten kann man die Steigeisen gleich wieder ausziehen und ohne sie
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weiterlaufen. Zwischen der hohen facettenstrukturierten Eiswand und dem
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hellen Fels am Hallenrand ist ein breiter Gang freigeschmolzen, durch den
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man leicht weiterkommt. Eine Eiszunge wie von einem Gletscher hat sich in
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die alten, mit groben Versturzblöcken bedeckten Gänge
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hineingeschoben. Der Tunnel steigt leicht an. Bevor er in eine Halle mit
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zwei größeren Fortsetzungen ausmündet, zweigt rechts ein
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niedriger, mit kleinen Schuttbrocken teilweise gefüllter Gang ab.
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Kräftiger Luftzug war zu fühlen. Nach wenigen Metern ging es nicht
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mehr weiter. Ein Schacht tat sich auf. Er sah gut aus, schien nicht allzu
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tief zu sein. Seine Befahrung schien aber nicht ungefährlich, weil
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viele lose Steine herumlagen, die schon bei der kleinsten Bewegung nach
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unten fielen. Material-, Zeit- und Lustmangel ließen uns das
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Unternehmen auf ein andermal verschieben.
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<p>Um 2:00 Uhr nachmittags erst packten wir drei zusammen, stiegen die
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steilen, glatten Karrenwände hinauf, zwängten uns durch die
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Latschengassen hinauf zur Weißen Warze und hinab wieder zum
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Stögerweg. Endlos kam mir an diesem Tag der Rest des Weges bis zum
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Parkplatz vor. Auf einmal begegneten wir Willi. Er hatte den ganzen Tag
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für den Rückweg gebraucht. Immer wieder war er in die Irre
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gegangen, hatte sich mühsam durch den grünen Latschendschungel
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kämpfen müssen. Im Lichte der untergehenden Sonne genossen wir am
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Ende auf der Terrasse vor der Loserhütte eine schwer verdiente, frisch
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gezapfte Halbe Bier.
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<p>Vom 11 bis zum 13 November fand unsere letzte Tour für dieses Jahr
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statt. Ursprünglich wollten wir nur als ganz kleine Mannschaft
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losfahren, Reinhard Wagner, Wilfried Lorenz, Manfred Schätzl und ich.
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Am Ende waren es jedoch 10 Höhlenforscher aus München und
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Nürnberg, und auf weitere 10 Ausseer Höhlenforscher trafen wir bei
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der Höhle. Die Einsamkeit und Ruhe, die früher das Kennzeichen
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dieses Gebietes gewesen sind, scheinen leider rummelplatzartigen
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Zuständen zu weichen.
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<p>Das einstige "Paradies" hat eine Menge Kratzer, langsam. Der
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barbarischte Eingriff geht, wenn die Information richtig ist, auf des Konto
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von Gunther Limberger. Er ist den mit kleinen Steinmännchen
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gekennzeichneten Steig entlang gegangen und hat an zahllosen Stellen mit
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knallroter Sprühfarbe handtellergroße Flecken und
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halbmetermessende Pfeile dekorativ angebracht. Alle, die die
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ursprünglichen Zustände noch kennenlernen durften, waren
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schockiert.
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<p>Ich habe sofort reagiert und stellenweise mit irgendeinem herumliegenden
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Felsbrocken mühsamst einige dieser Punkte Stückchen für
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Stückchen wieder weggeschlagen. Das Ffft aus der Spraydose ist nur mit
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zehnfachem Aufwand wieder korrigierbar. Trotzdem, ein solch selten
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gewordenes Gebiet lohnt solchen Einsatz.
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<p>Im Hintergrund steht auch die Angst, daß aus der
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Schwarzmooskogeleishöhle doch noch eines Tages eine kommerzialisierte
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Höhle werden könnte. Schließlich gibt es ja ganz handfeste
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finanzielle Interessen, die sich für die Loser-Panoramastraße
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neue Attraktivität versprechen würden, wenn es da oben eine
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einzigartige Sehenswürdigkeit zu sehen gäbe. Hoffentlich kommt es
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nie soweit.
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<p>Das Ziel dieser Tour war Neuforschung und Vermessung. Beim letzten Male
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hatte ich am Rückweg vom Eingang "d" zum Haupteingang beim
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Portal 3 eine Felswand erklommen, war über ein Grasband ca. 50 m
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hinaufgeklettert und endlich beim mächtigen, bis dahin noch nicht
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gefunden gewesenen Schacht über der Schneevulkanhalle angekommen.
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Dieser neue Schacht, Eingang "e", wurde von uns als erstes Ziel
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angegangen. Um den Abstieg zur Portalreihe und den anschließenden
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Aufstieg einzusparen, versuchte ich, einen Weg für unsere Gruppe
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oberhalb der senkrecht abfallenden "Höhlengrube" zu finden.
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Das Ergebnis war umwerfend. Noch nie war einer von uns offenbar hier
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gequert. Sofort stießen wir auf die "Durchgangshöhle",
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einen bis 8 m hohen Spalt, der nach 15 m auf der anderen Seite wieder in
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einen Felskessel ausmündet und vermutlich nur noch den Rest eines
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ehemals geschlossenen Höhleraums darstellt. Mitten im Durchgang war
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wieder einmal kein Boden mehr zu sehen, Ein blitzsauberer Schacht mit
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Luftzug führt hier in die Tiefe. Vermutlich mündet auch er in den
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darunterliegenden Hauptgang der Schwarzmooskogeleishöhle.
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<p>Das steile Gelände zwang zum Ausweichen nach oben, wo es flacher
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wurde. Über breite Felsbänder ließen sich alle schwierigen
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Stellen leicht meistern. 10 m tiefer bewegten sich Grasbüschel im Wind.
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Ob es da eine versteckte Höhlenoffnung gab? Ich stieg hinunter und
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stand vor dem nächsten großen Portal, das in einen Schacht
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hineinführt. 30 m weiter kam schon wieder ein Canyon, der auch
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bewettert war, und, den hinuntergeworfenen Steinen nach zu urteilen, tief
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hinab führt. 3 neue Höhlen in 10 Minuten.
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<p>Beim großen Eingangsschacht kam es zu einer richtigen Stauung, da
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alle auf einmal hinunter wollten. Wilfried und mir wurlte es zu sehr. Wir
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beschlossen, lieber eine Suchtour in der Umgebung zu machen. 50 m
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nördlich fanden wir den ersten 7×7m Durchmesser aufweisenden
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Schacht, der bis zu einem Felspodest in 10m Tiefe einsehbar war.
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<p>Links darüber, etwa 30 m entfernt, am Fuße einer Felswand,
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fand ich Bodeneis. Zwischen den Blöcken darüber war ein kleines
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Loch freigeblieben. Ich wartete zuerste auf Wilfried, damit wir zusammen in
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den steil abwärts führenden Raum hinunterklettern konnten. Mehrere
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Canyons münden hier zusammen und schienen auf einen Trichter bei der
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Hallenrückwand zuzulaufen. Ich kroch hinunter, schob einige Felsen
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beiseite, sah einen verblockten Schluf und fühlte den leichten Luftzug.
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Als die Graberei zu mühsam wurde, gab ich auf. Oberhalb setzte ein
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horizontaler Kriechgang an. Wilfried kroch voraus und kam bis zu einer
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Verzweigung, wo mehrere noch kleinere Zubringergänger
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zusammenführten. Wir waren in eines der vielen kleinen Zubringersysteme
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eingedrungen, die es am Schwarzmooskogel zuhauf gibt. Einen abgebrochenen
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Tropfsteinstumpf fanden wir hier auch noch im unberührten Lehmboden.
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Knapp 50 m Gesamtlänge dürfte diese kleine Höhle haben.
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<p>Weiter ging unsere Höhlensuche. Ich steuerte auf die große
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Abschlußwand des Felskessels zu Füßen des Vorderen
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Schwarzmooskogels zu. Kleine dunkle Öffnungen waren da zu sehen. Leider
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sind sie alle vollständig mit Schutt zugestopft. In einem
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vorspringenden Rücken schaute dafür ein 8 m breites und 2 m hohes
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Höhlenportal herüber.
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<p>Ein Tunnel nahm mich auf. Abwärts ging es in eine 10 m breite und 20
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m lange Halle. Am drüberen Ende kam wieder Tageslicht durch eine kleine
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runde Öffnung herein. Der Tunnel wendete sich nach links und endete 20
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m weiter bei einem Versturz, der bis zur Decke reichte. Am tiefsten Punkt
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der Halle fand ich zuletzt doch noch einen kleinen Schacht zwischen den
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Blöcken, der nach Augenschein in einen rechtwinklig zum bisherigen
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System abknickenden Gang hineinführte. Da ich allein war,
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unterließ ich lieber weitere Vorstöße und kehrte um.
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<p>Auf der anderen Seite des Bergrückens, in dem der
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"Harnischtunnel" liegt, fand ich noch die vermutliche Fortsetzung
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des Hauptgangs, eine kleine Halle mit 10 m Durchmesser. Nur wenige Meter ist
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das "Himmelsloch" entfernt, eine Höhlenruine mit einem
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großen Deckenfenster. Es wurde Zeit, wieder umzukehren. Tiefe Gruben,
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überhängende Felswände und Latschendickicht machten es jedoch
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ziemlich schwierig, zum Eingang "e", dem großen Schacht,
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zurückzukommen.
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<p>Die Kameraden waren längst in der Tiefe des Schachts verschwunden.
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Nur Wilfried und ich waren noch da. Das Wetter war so herrlich, daß
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wir erst einmal die neu gefundenen Objekte an die
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Gesamtaußenvermessung der Schwarzmooskogeleishöhle
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anschließen wollten. Beim Schacht mit der großen
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Eingangsöffnung war schnell eine Sanduhr für das 20-m-Seil
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gefunden, ich seilte mich zuerst ab und stand 11 m tiefer auf der
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großflächigen Schachtsohle. Von links sah ich Tageslicht aus
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einem nahegelegenen Schacht hereinschimmern. Eine glatte Schichtfläche
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bildete die geneigte Höhlendecke. Ein Schacht führte ihr entlang
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noch weitere 15 m in die Tiefe. Wilfried stieg nun voran und kam in eine
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hohe Halle hinein. Am Schachtfußpunkt setzt ein mannshoher Gang an,
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der aber leider nach wenigen Metern schon an einer Pfütze endet. Nach
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den schwarzen Blättern, die auf der Höhlensohle herumliegen,
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heißt die Höhle jetzt "Schwarzlaubhöhle".
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<p>Auch die anderen beiden Höhlen wurden von uns noch an die
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Gesamtvermessung drangehängt. Im "Harnischtunnel" stiegen wir
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in den Seitengang ab und stießen auf eine bemerkenswert kalte Halle
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mit Eisboden und Eisfiguren. Leider führte keiner der kurzen Schlufe,
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die allseits abzweigen, noch weiter. Die Vermessung ergab knapp über 50
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m Gesamtganglänge.
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<p>Es wurde schon dunkel, als wir zwei endlich in die
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Schwarzmooskogeleishöhle einstiegen. Der "Königsschacht"
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war ja noch zu vermessen, und wir begannen sofort damit. Das
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30-m-Maßband reichte gerade bis zum ersten Schneeabsatz. Von dort geht
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noch einmal 10 m, vorbei an einem großen runden Schneeloch, hinunter
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bis zum Einstiegspunkt in die Schneevulkanhalle.
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<p>In der Halle trafen wir einen begeisterten Oliver. Er erzählte, was
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in der Zwischenzeit von den anderen entdeckt worden war. Der kleine Schacht
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im alten Teil der Schwarzmooskogelhöhle hatte in eine gewaltige
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Fortsetzung hineingeführt. Von diesen Forschungen wird Reinhard in
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einem eigenen Bericht für den SCHLAZ berichten. Zum Schluß
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machten Wilfried und ich noch einige Aufnahmen von der Großen Eiswand
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und verließen dann, schwer bepackt mit drei großen
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Schliefsäcken, als letzte durch den Schluf die Höhle wieder.
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<p>Was uns draußen erwartete, war ein Trauerspiel. Rote Punkte und ein
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50 cm großer roter Pfeil, ein österreichisches Wurstpapier und,
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gewissermaßen als Krönung der ganzen Sauerei, fanden wir direckt
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am Eingang die weggeworfene, fast leere Lackspühdose. In der Höhle
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hatte ich noch in Silberpapier eingewickelten Kaugummi und lange schwarze
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Schnürsenkel gefunden.
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<p>Auch unsere "Reliquie", das hölzerne Brennerbeserl hinter
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dem Eingangsschluf, hat es erwischt. Es ist weg.
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<p>Wir hatten uns immer bemüht, so wenig als möglich in dieser
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prachtvollen Höhle zu verändern, "sanftes
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Höhlenforschen" zu praktizieren. Leider haben sich wohl einige
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unserer Höhlenforscherkollegen nicht daran gehalten und anschaulich
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gezeigt, wie man innerhalb kürzester Zeit ein Naturdenkmal zurichten
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kann. Jammern hilft nichts. Ich halte mehr von der Wirkung von Vorbildern.
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Deshalb habe ich einfach alles wieder eingesammelt und mitgenommen.
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Vielleicht gibt auch der Mitnehmer des Brennerbeserl dieses wieder
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zurück. Es ist ein einmaliges Dokument für die
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Erforschungsgeschichte der Höhle!
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<p>Am Abend im Biwak ging es sehr knapp her. Zehn Leiber suchten und fanden
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schließlich einen Schlafplatz.
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<p>In 3 Gruppen spalteten wir uns am nächsten Morgen auf. Oliver
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führte eine kleine Gruppe zu dem Schacht am Zustiegsweg zur
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Schwarzmooskogeleishöhle in der Umgebung der Weißen Warze. Leider
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gab es dort keinen Erfolg, da keine Fortsetzungen unten zu finden waren.
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Wilfried vermaß mit einer Gruppe an der Oberfläche die Verbindung
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Portal 2 - Eingang "e".
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<p>Ich führte Reinhard, Manfred und einen Nürnberger zur
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Lamperlhöhle. Reinhard setzte erst noch einen sicheren Spit. Dann war
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der Weg offen in der 25-m-Schacht, der direkt in den Südteil der
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Schwarzmooskogeleishöhle führt. Da die Zeit knapp war, schauten
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wir uns hier gar nicht mehr viel um, sondern strebten gleich auf die von mir
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im August gefundene Fortsetzung in den verstürzten Teilen zu.
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Fühlbar strich die kalte Luft aus den niedrigen, mit Schutt zum
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größten Teil verfüllten Gängen heraus. Wir krochen bis
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zum Schacht. An einer Sanduhr wurde das Seil festgemacht. Reinhard steigt
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als erster hinunter. 5 m tiefer ist ein Zwischenboden. Ich folge nach. Ein
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weitere Schacht, der in einen größeren Raum hinunterführt,
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setzt hier an. Reinhard klettert zu einer Sanduhr über dem Abbruch
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hinauf, bringt dort eine lange grüne Reepschnur als Zwischenbefestigung
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an, mit einem Karabiner wird das Abstiegsseil eingehängt, weiter geht
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es. Erst Reinhard, dann ich, dann die anderen.
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<p>Eine schuttgefüllte Halle mit mehreren kleinen Löchern an den
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Seiten wird erreicht. Ein Canyon scheint weiterzuführen. Leider enden
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alle Fortsetzungen nach wenigen Metern an glatten Felswänden. Eine
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schön Entdeckung gelingt noch. Das aggressive Wasser hat aus den Felsen
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die Versteinerungen so herauspräpariert, daß nun auf einigen
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Felsen zündholzlange verdrehte Stäbchen herausragen und an anderen
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Stellen fast vollständige Muscheln zu sehen sind. Wir ziehen uns wieder
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zurück.
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<p>Um 12:00 verlassen wir den Biwakplatz am Höhleneingang, 1½
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Stunden später sind wir am Parkplatz, um 2:00 sitzen wir beim Bier in
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der Loserhütte. Der Gaisberger Karl ist auch da. Wir unterhalten uns
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mit ihm, wie es weitergehen soll. Er hatte das Gefühl, wir hätten
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die Ausseer von unseren Unternehmungen zu wenig informiert, weshalb
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vereinbart wurde, daß jede Tour in Zunkunft ihm rechtzeitig mindestens
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telefonisch gemeldet wird (Tel. 06153/2262). Wir hatten das bisher immer
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schriftlich gemacht. Diese Mitteilungen scheinen jedoch intern im Verein der
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Ausseer Kameraden irgendwo versickert zu sein. Wilfried bekam den
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Originalplan der Höhle, damit er die neuen Entdeckungen ergänzen
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kann. Bis wir kamen, war die Höhle ca. 1600 m lang, heute dürften
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es 2,5 km sein, das Traumziel ist die Riesenhöhle.
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2004-04-29 16:24:54 +01:00
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<hr />
|
2001-08-15 19:29:27 +01:00
|
|
|
<!-- LINKS -->
|
2004-04-29 16:24:54 +01:00
|
|
|
<p lang="en"><ul>
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<li><a href="../../../noinfo/smkridge/40.htm">Eishöhle description</a></li>
|
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<li><a href="../../../smkridge/index.htm">Area description</a></li>
|
|
|
|
<li><a href="../../../areas.htm">Other Areas</a></li>
|
|
|
|
<li><a href="../../../index.htm">Back to Expedition Intro page</a></li>
|
|
|
|
<li><a href="../../../../index.htm">Back to CUCC Home page</a></li>
|
|
|
|
<li><a href="../../index.htm">Other groups</a> who have worked in the area
|
|
|
|
</ul>
|
2001-08-15 19:29:27 +01:00
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</body>
|
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</html>
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